Rotz

Rotz

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Rotz [rɔts̮], der; -es (derb):
aus der Nase fließender Schleim:
den Rotz hochziehen.

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Rọtz 〈m. 1; unz.〉
1. 〈derb〉 Nasenschleim
2. mit Knötchen u. Geschwüren in Haut u. Unterhaut verbundene Infektionskrankheiten der Einhufer
● \Rotz und Wasser heulen 〈derb〉 heftig u. lange weinen [<ahd. (h)roz „Nasenschleim“; zu ahd. (h)ruzan „schnarchen, knurren“; lautmalend]

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Rọtz , der; -es [mhd. ro(t)z, ahd. (h)roz = (Nasen)schleim, zu ahd. (h)rūzan = schnarchen, knurren, lautm.]:
1. (derb) Schleim aus Nase u. Atemwegen:
den R. hochziehen;
wisch dir erst mal den R. ab!;
frech wie [der] R. [am Ärmel] (salopp; außerordentlich frech);
R. und Wasser heulen (salopp; heftig weinen).
2. (Tiermed.) bes. bei Einhufern auftretende, meist tödlich verlaufende, mit Ausfluss aus der Nase u. Geschwüren in Nase, Lunge u. Haut einhergehende Infektionskrankheit:
das Pferd hat [den] R.
3.
der ganze R. (salopp verächtlich; alles, das ganze Zeug: ich zahle den ganzen R.; von mir aus kannst du den ganzen R. mitnehmen).

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Rotz,
 
1) Phytopathologie: Bezeichnung für verschiedene Erkrankungen von Zwiebelpflanzen, z. B. Schwarzer Rotz, allgemein vorkommend bei Blumenzwiebeln nach Infektion durch den Schlauchpilz Sclerotinia bulborum, dessen weißes Myzel in den Zwiebeln schwarze Sklerotien ausbildet; später werden die Zwiebeln weichfaul.
 
 2) Tiermedizin: Mạlle|us, Maliạsmus, Malis, durch gramnegative Rotzbakterien (Pseudomonas mallei) hervorgerufene ansteckende, in der Regel tödlich verlaufende Infektionskrankheit v. a. der Einhufer, die aber auch auf den Menschen übertragbar ist. Rotz tritt außerdem bei Schafen, Ziegen, Kaninchen, Feldmäusen, Meerschweinchen und bei Fleischfressern wie Katzen auf. Die Übertragung des Erregers erfolgt durch Sekrete (Kontakt). Symptome sind hohes Fieber, Schüttelfrost, Lungenentzündung, Lymphgefäß- und Lymphknotenentzündungen. Rotz kommt nur noch vereinzelt »außerhalb Europas« vor. Man unterscheidet den akuten Rotz mit 10-30 Tagen Dauer und den chronischen Rotz, der mehrere Monate andauert; es bilden sich käsig-fibröse Knötchen in der Lunge. In der Tiermedizin wird Mallein diagnostisch zum allergischen Nachweis einer Rotzinfektion eingesetzt. Bei Verdacht auf Rotz besteht in Deutschland Anzeigepflicht.
 

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Rọtz, der; -es [mhd. ro(t)z, ahd. (h)roz = (Nasen)schleim, zu ahd. (h)rūzan = schnarchen, knurren, lautm.]: 1. (derb) Schleim aus Nase u. Atemwegen: den R. hochziehen; wisch dir erst mal den R. ab!; *R. und Wasser heulen (salopp; heftig weinen); frech wie [der] R. [am Ärmel] (salopp; außerordentlich frech). 2. (Tiermed.) bes. bei Einhufern auftretende, meist tödlich verlaufende, mit Ausfluss aus der Nase u. Geschwüren in Nase, Lunge u. Haut einhergehende Infektionskrankheit: das Pferd hat [den] R. 3. *der ganze R. (salopp verächtlich; alles, das ganze Zeug): ich zahle den ganzen R.; von mir aus kannst du den ganzen R. mitnehmen.

Universal-Lexikon. 2012.

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